Veranstaltungen
Bericht zur Adventsfeier des Kirchenchors am 21.01.2025
Adventsfeier
Ehrungen, Abschied von Chorleiterin Marion Fürst und Zukunft des Chores
Nach dem gelungenen Adventskonzert in der evangelischen Kirche trafen sich die Mitglieder des Evangelischen Kirchenchor zur gemeinsamen Adventsfeier im evangelischen Gemeindehaus. Ein leckeres Büfett war schon im schön geschmückten Saal gerichtet und so konnten sich alle erst einmal stäken. Danach wurden die Ehrungen vorgenommen. Mit einer Urkunde und Blumen wurden Irene Kappus-Rensch für 40 Jahre, Hanno Fischer für 35 Jahre und Karin Engelhorn, die auch 13 Jahre Obfrau des Kirchenchores war, für 20 Jahre aktives Singen im Kirchenchor ausgezeichnet. Natürlich wurden auch, wie es sich für einen Kirchenchor gehört, einige Weihnachtslieder gesungen und besinnliche oder lustige Weihnachtsgeschichten vorgelesen. Dann warteten alle gespannt auf die Auswertung der schriftlichen Umfrage, die Chorleiterin Dr. Marion Fürst zwei Wochen zuvor in einer Probe durchgeführt hatte. Fürst gibt die Leitung des Kirchenchores zum Ende des Jahres ab, da sie ab 2025 eine neue Stelle als Kirchenmusikerin und Lehrerin hoch oben im Norden in Zarrentin am Schaalsee in Mecklenburg-Vorpommern antreten wird. Über sechs Jahre hatte sie den Kirchenchor engagiert gleitet, die Sängerinnen und Sänger gefördert, aber auch gefordert und ganz außergewöhnliche Programme auf die Beine gestellt. Zu den Proben waren sie und ihr Mann, der mit seiner tragenden Bass-Stimme den Chor bereicherte, immer aus Mannheim nach Nußloch gereist. Fürst hatte aber nicht nur die Leitung des Kirchenchores inne, sie war zudem auch noch Obfrau des Chores, da sich 2019 kein Nachfolger für die scheidende Obfrau Karin Engelhorn finden ließ. Außerdem übernahm ihr Mann, Rüdiger Thomsen-Fürst das Amt des Kassenwarts. Der Weggang des Ehepaars Fürst wird demnach eine große Lücke reißen. Die Frage war nun, wie es mit dem in die Jahre gekommenen und immer weiter schrumpfenden Chor weitergehen soll. Allein während der sechsjährigen Tätigkeit Fürsts waren zehn aktive Chormitglieder verstorben. Wie in den meisten Kirchenchören fehlt es an Nachwuchs, vor allem an männlichem. Die Umfrage ergab, dass zwar einige Chormitglieder aufhören wollen, der größere Teil aber weiter im Chor singen möchte. Nun kann also eine neue Chorleiterin, ein neuer Chorleiter gesucht und hoffentlich bald gefunden werden. Marion Fürst wurde mit einem herzlichen Dankeschön und einem großen Geschenkkorb von ihrem Chor verabschiedet. Nach einem gemeinsamer letzten Auftritt an Heiligabend in der Christmette, trennten sich leider die Wege vom Kirchenchor und seiner Chorleiterin.
Carmen Diemer-Stachel
Bericht zum Konzert am 21.12.2024:
Weihnachten mit Carl Theodor
Adventskonzert des Evangelischen Kirchenchors mit Pianist Anders Muskens, Streichorchester und Solisten
Für das diesjährige Adventskonzert des Evangelischen
Kirchenchores Nußloch hatte sich die Leiterin
Dr. Marion Fürst ein ganz besonderes Programm
ausgedacht. Die ganze Region feiert in diesem Jahr
den 300. Geburtstag des Kurfürsten Carl Theodor von der Pfalz.
Er war ein großer Fördererder Naturwissenschaften
und der schönen Künste, vor allem der Musik.
Seine Mannheimer Hofkappelle war in ganz Europa
berühmt und galt als eines der besten und innovativsten
Orchester überhaupt.
Auch hatte er viele bedeutende Komponisten und
Virtuosen an seinem Hof versammelt.
Er „wollte lieber ein Paar Finger verlieren“ als die
Christmette in der Hofkirche zu Mannheim zu
verpassen, schrieb Dichter Christoph Martin Wieland
1777 an einen Freund. Auch das Adventskonzert
in der evangelischen Kirche in Nußloch war es wert,
nicht verpasst zu werden. Mit einem hervorragenden
Streichquartett bestehend aus Olga Nodel (Violine),
Angelika Kaune (Violine), Benjamin Shofman (Viola)
Daniel Jobke (Violoncello), den Solisten Benjamin Simonis
(Flöte), Barbara Obert (Oboe) sowie Pianist
Anders Muskens, Organist Alexander Levental
und den Gesangs-Solisten Eva-Maria Simonis (Sopran),
Tanja Herrmann (Alt), Christoph Mahla (Tenor)
und Achim Klotz (Bass) hatte Fürst ein wunderbares
Ensemble zusammengestellt, das gemeinsam
mit den Sängerinnen und Sängern
des Kirchenchores musizierte, aber auch viele
Programmpunkte in unterschiedlichen Konstellationen
allein bestritt.
Werke und Komponisten aus dem Umfeld des
Mannheimer Hofes standen im Mittelpunkt dieses
schönen Adventskonzerts in der gut besuchten
evangelischen Kirche.
Viele der aufgeführten Werke erwiesen sich als
echte Entdeckungen, die wohl kaum jemand
zuvor gehört haben wird, wie die Kompositionen
von Franz Xaver Richter, Georg Josef Vogler,
Ignaz Holzbaue, Ludwig August Lebrun und
Johann B. Wendling. Festlich eröffnete der erste Satz
aus Richters Konzert F-Dur für Oboe und Streicher
den Abend. Solistin Barbara Obert ließ ihre vielen
langen Läufe nur so perlen und gestaltete die lange
Solo-Kadenz virtuos. Ebenso festlich und freudig ließ
der Kirchenchor Voglers „Hosianna“ erschallen und
andächtig und wiegend Voglers „Es kam die gnadenvolle
Nacht“. Während Chor und Instrumentalisten auf der
Empore musizierten, hatte Pianist Anders sein
historisches Tafelklavier im Altarraum vor dem
Christbaum aufgebaut und erfreute das Publikum
mit seinem virtuosen, transparenten Spiel und
den feinen, silbernen Klängen seines schönen Instruments.
Auch Johann Christian Bachs Sonate Es-Dur und
Voglers technisch anspruchsvolle Marlborough-Variationen
wurden wunderbar zu Gehör gebracht.
Großen Anklang fand Muskens eigenes Werk, eine Improvisation
über „O Tannenbaum“. Als weiterer Höhepunkt
erwiesen sich drei Sätze aus Wolfgang Amadeus
Mozarts Pastoralmesse KV 140. Chor, Solisten und
Instrumentalisten harmonierten bestens zusammen
und ließen Mozarts Musik festlich erklingen.
Mozart war zwar nicht am Mannheimer Hof tätig, hatte
diesen aber viermal besucht und sich dort vergeblich
um eine Stelle bemüht. Sopranistin Simonis
gefiel in Holzbauers beschwingter Pastorella
Arie „Seid fröhlich, lustig, singet“. Mit ihrer
klaren, warmen und klangschönen Stimme ließ
sie ihren Lobgesang über die „beglückten Zeiten“
in denen „ein Kind, das Heil euch bringt“,
einfühlsam vom Orgel und Streicherensemble
begleitet, erklingen. Fürst hielt stets alle Fäden in den
in den Händen und dirigierte souverän und engagiert.
Ganz reizend gestalteten Oboistin Obert und
das feingetupft spielende Streichorchester
Lebruns Konzert d-Moll. Auch Flötist Simonis gefiel
in zwei Werken von Wendling für Querflöte und
Streichorchester und sorgte mit seinem
vortrefflichen Spiel und dem weichen und warmen
Klang seines Instruments für weihnachtliche Stimmung.
Viel Applaus gab es am Ende für dieses wunderschöne
Adventskonzert. Hiermit setzte Marion Fürst auch
einen würdigen Schlusspunkt unter ihre über
sechsjährige Tätigkeit als Chorleiterin des
Evangelischen Kirchenchores Nußloch und wurde
mit Blumen, Geschenken und einem großen Dankeschön
vom Kirchengemeinderatsvorsitzende
Hansjörg Groß herzlich verabschiedet.
Carmen Diemer-Stachel
———————————————————————–
Herzliche Einladung zur nächsten Veranstaltung
am 21.12.2024 des evang. Kirchenchors Nußloch
Weihnachten mit Carl Theodor
Adventskonzert mit dem ev. Kirchenchor 1881 Nußloch am 21. Dezember 2024
Er „wollte lieber ein Paar Finger verlieren“ als die Christmette in der Hofkirche zu
Mannheim zu verpassen, schreibt Dichter Christoph Martin Wieland einem Freund
1777 – so berühmt war einst das festlich gestaltete musikalische Hochamt um
Mitternacht am Heiligen Abend bei Kurfürst Carl Theodor. Gefeiert wurde es in der
Hofkirche – also der Mannheimer Schlosskirche.
In diesem Jahr feiert die Region den 300. Geburtstag von Kurfürst Carl Theodor von
der Pfalz. Am 10. Dezember 1724 erblickte der künftige Förderer der Künste und
Naturwissenschaften, aber auch Liebhaber der Musik, in Schloss Drogenbusch bei
Brüssel das Licht der Welt. Carl Theodor zu Ehren gestalten wir am Samstag, 21.
Dezember, um 18 Uhr ein Advents- und Weihnachtskonzert. Ausgewählte Werke
seiner Hofmusiker Georg Joseph Vogler und Ignaz Holzbauer werden auf dem
Programm stehen. Aus Holzbauers Hirtenkantate erklingt z. B. die Arie Seid fröhlich,
lustig, singet, dargeboten von der Sopranistin Eva Simonis, begleitet von einem
Streicherensemble.
Wolfgang Amadé Mozart, der selbst gerne am Hofe beschäftigt gewesen wäre, ist mit
seiner Pastoralmesse KV 140 vertreten, gesungen vom Ev. Kirchenchor Nußloch
unter der Leitung von Dr. Marion Fürst.
Zu Gast wird auch der kanadische Pianist Anders Muskens sein, er spielt auf einem
historischen Tafelklavier Musik aus dem Umkreis der Mannheimer Schule. Muskens
ist ein ausgewiesener Spezialist für die kurpfälzische Hofmusik und für
Tasteninstrumente des späten 18. Jahrhunderts
So bietet das Konzert neben einer festlichen Einstimmung auf das bevorstehende
Weihnachtsfest auch Einblicke in die Festkultur des 18. Jahrhunderts.
Marion Fürst
———————————————————————————————————————-
Hier finden Sie unsere Terminübersicht
Terminplanung für 2024:
Donnerstag |
11.01.2024 |
19.30 Uhr |
Erste Chorprobe nach den Ferien |
|
|
|
|
Donnerstag |
22.02.2024 |
19.30 Uhr |
Hauptversammlung |
|
|
|
|
Samstag |
23.03.2024 |
18.00 Uhr entfällt |
Passionsmusik mit Chor |
|
|
|
|
Freitag |
29.03.2024 |
10.00 Uhr |
Karfreitags-Gottesdienst |
|
|
|
|
Sonntag |
31.03.2024 |
10.00 Uhr |
Ostersonntags-Gottesdienst |
|
|
|
|
Sonntag |
|
|
Konfirmation Gottesdienst |
|
|
|
|
Samstag |
11.05.2024 |
18 Uhr |
Ein Fest für Beethoven anläßlich des 200. Geburtstages seiner 9. Sinfonie |
|
|
|
|
Sonntag |
12.05.2024 |
? |
Goldene Konfirmation |
|
|
|
|
Sonntag |
16.06.2024 |
|
Ökumenisches Gemeindefest |
|
|
|
|
Donnerstag |
25.07.2024 |
18.00 Uhr |
Halbjahres-Abschlussfest |
|
|
|
|
Sonntag |
22.09.2024 |
ganztägig |
Ausflug nach Bingen am Rhein – Auf den Spuren der heiligen Hildegard |
|
|
|
|
Samstag |
28.09.2024 |
18.00 Uhr |
Orgelkonzert mit Frantisek Vanicek |
Sonntag |
13.10.2024 |
10.00 Uhr |
Projektchor Evang. Kirchenchor Nußloch Leimen mit Leimen |
Sonntag |
24.11.2024 |
10.00 Uhr |
Ewigkeitssonntag |
|
|
|
|
Samstag |
21.12.2024 |
18.00 Uhr |
Konzert zum 4. Advent – anschließend Adventsfeier mit Ehrungen |
|
|
|
|
Dienstag |
24.12.2024 |
22.00 Uhr |
Christmette |
|
|
|
|
Hier aktuelle Informationen zu unseren Aufführungen und Events
Gedenkgottesdienst am Totensonntag, 24.11.2024,
10 Uhr in der evangelischen Kirche Nußloch
Der evang. Kirchenchor Nußloch gestaltet den Gottesdienst
unter der Leitung von Simone Heidbrink und Marion Fürst mit.
Es werden musiziert:
als Eingangsmusik die Sonatina aus dem
“Actus Tragicus” von J.S.Bach,
die Chöre “Glory to thee, my God” von Thomas Tallis,
“Herr, mach uns stark” von Ralph Vaughan,
“Bleib bei mir Herr”von W. Henry Monk
und ein Auszug aus dem “Requiem” von Gabriel Fauré.
Als Orgelnachspiel hören wir die “Passacaglia” von Hans Friedrich Micheelsen
Die liturgische Gestaltung liegt in den Händen von Simone Heidbrink aus Schwetzingen.
Die musikalische Gestaltung liegt beim evang. Kirchenchor Nußloch, den Solisten Hanna
und Christoph Mahla, Rüdiger Thomsen-Fürst unter der Leitung von Dr. Marion Fürst.
Die Proben dafür werden in der regulären Probe des Kirchenchors bekannt gegeben
Kirchenchorprobe im Gemeindehaus oder in der Kirche nach Ansage
immer donnerstags um 19.30 Uhr (außer Ferien)
„Warum ist es am Rhein so schön“
Tagesausflug mit dem ev. Kirchenchor Nußloch
nach Bingen und Rüdesheim
In diesem Jahr fand wieder der Tagesausflug des ev. Kirchenchores 1881 Nußloch
statt, der uns diesmal nach Bingen und Rüdesheim führte. Dort wandelten wir auf
den Spuren von Hildegard von Bingen. Gleich nach der Ankunft besuchten wir eine
sehenswerte Ausstellung zu Leben und Wirken der Heiligen im idyllisch am Rhein
gelegenen Museum „Haus am Strom“. Wer war dies Frau, die heute noch immer
verehrt und deren Anliegen auch in unserer Zeit nicht an Bedeutung verloren haben?
1098 geboren und aus einer fränkischen Adelsfamilie stammend, kam Hildegard mit
14 Jahren in die Obhut ihrer Cousine Jutta von Sponheim. Am 1. November 1112
ließen sich beide in einer kleinen, für die Frauen eigens errichteten Klause neben
dem Mönchskloster Disibodenberg einschließen. Dem Lebensrhythmus der
Benediktiner mit seinem steten Wechsel von Gebet, Arbeit, Studium und geistlicher
Lesung folgend erwarb sich Hildegard hier eine profunde Bildung und Lehrweisheit.
Als 1236 Jutta starb, wurde Hildegard zur geistlichen Leiterin der inzwischen
angewachsenen Klostergemeinschaft gewählt.
Im Alter von 43 Jahren begann sie Visionen zu haben: „Schreibe auf, was Du siehst
und hörst!“ Diesem göttlichen Auftrag kam sie nach und so entstand ein
umfangreiches theologisches, philosophisches, musikalisches und naturkundliches
Werk, das stark visionäre und prophetische Züge aufweist. Hildegard war auch eine
mutige Zeitgenossin, die in unzähligen Briefen (390 haben sich bis heute erhalten)
mit den Theologen ihrer Zeit korrespondierte. Diese Zeugnisse beeindrucken in ihrer
unerschrockenen Direktheit und radikalen Ehrlichkeit. Sie dokumentieren aber auch
Hildegards Weitherzigkeit, ihr unermüdliches Engagement sowie ihre weitreichende
kirchenpolitische Einflussnahme.
Zwei kompetente Damen führten die geteilte Gruppe durch das Museum und den
angrenzenden „Hildegarten“. Hier sind Kräuter, Sträucher und Bäume gepflanzt
worden, die in der auf Hildegard von Bingen zurückgehenden naturkundlichen Schrift
Physika beschrieben werden. Die hier thematisierten Schutz- und Heilkräfte von
Pflanzen, Bäumen, Tieren, Metallen, Edelsteinen und Elementen werden auch heute
noch von der sogenannten Hildegard-Medizin im großen Stil vermarktet.
Das von Hildegard auf dem Rupertsberg an der Mündung der Nahe in den Rhein
gegenüber der Stadt Bingen gegründete Kloster, wo sie am 17. September 1179
verstarb, ist heute leider nicht mehr erhalten.
Mit dem Bus fuhren wir auf den nur wenige Kilometer entfernten Rochusberg und
besuchten eine weitere Sehenswürdigkeit:
Die katholische St. Rochuskapelle. Sie ist ein weithin sichtbares
Wahrzeichen und geht auf ein Gelöbnis zurück. 1666 versprach die Stadt Bingen
nach Beendigung der Pestepidemie dem Pestpatron Rochus eine Kapelle zu
errichten und alljährlich eine Wallfahrt zu veranstalten. Die erste Rochuskapelle
überdauerte die Jahrhunderte nicht und musste mehrmals neu errichtet werden,
zuletzt im Jahr 1895. Großartige Mosaik-Glasfenster schmücken die dreischiffige im
neugotischen Stil gebaute Kirche, die auch über einen großen Außenaltar verfügt.
Damit die in der Kapelle installierte Orgel auch im Freien zu hören ist, wurde eigens
ein zu öffnendes Musikfenster in die Architektur integriert. Wie praktisch!
Nach so vielen Eindrücken waren wir für die Mittagspause dankbar und spazierten
zum wenige hundert Meter entfernten, inmitten eines Kräuter- und Obstgartens
gelegenen Hildegard-Forum der Kreuzschwestern, wo uns ein schönes
sonntägliches Mittags-Büfett erwartete.
Am frühen Nachmittag genossen wir dann den Rhein und seine Landschaft bei einer
einstündigen Bootsfahrt, die uns von
Bingen über Assmannshausen nach Rüdesheim führte. Wie gut, dass das Wetter
noch mitspielte und wir einen letzten schönen Spätsommertag erwischt hatten.
Herrliche Ausblicke boten sich, auch auf den berühmten Mäuseturm, der nur
fünfundzwanzig Meter hoch, aber achthundert (oder sogar mehr) Jahre alt ist.
Gruselig ist die Sage dazu: Der hartherzige Mainzer Erzbischof Hatto gab der
Bevölkerung bei einer Hungersnot nichts zu essen, hatte sie im Gegenteil in eine
Scheune gelockt, eingesperrt, verspottet und schließlich lebendig verbrannt.
Daraufhin kamen Tausende von Mäusen durch alle Ecken und Ritzen gekrochen, der
Bischof floh per Kahn in den Turm auf dem Wasser, die Mäuse folgten ihm und
fraßen ihn bei lebendigem Leibe auf. Soweit die Sage. Am Rhein gibt es viele davon
und nicht alle sind wahr. Der Name Mäuseturm leitet sich nämlich von muta ab,
lateinisch für Wegzoll, es war also ein Maut- und kein Mäuseturm.
In Rüdesheim angekommen holte uns der Bus am Anleger ab und brachte uns zur
Wallfahrtskirche in Eibingen, dem Ort, an dem heute der Schrein der heiligen
Hildegard und ihre Reliquiensammlung aufbewahrt werden.
Zum Abschluss des Tages fuhren wir noch zur Abtei St. Hildegard in Rüdesheim und
feierten mit den Benediktinerinnen den Abendgottesdienst. Leider waren die
Gesangskünste der Nonnen nicht das Highlight des Tages, aber unvergessen wird
auch diese letzte Station bleiben.
Marion Fürst