Christliche Antworten zu unseren Lebenstation
Antworten auf wichtige Fragen zur Taufe
Warum ein Kind taufen?
Über jedem Menschenleben steht Gottes „Ja“ zu diesem Menschen. In der Liebe wird dieses „Ja“ seine Liebe sichtbar gemacht. Gott spricht in der Taufe den kleinen Kindern seine Liebe zu, unabhängig davon, wie sie sich verhalten. Eltern und Paten haben dann die Aufgabe, stellvertretend für die Kinder den Glauben zu bezeugen und den Kindern von ihrem christlichen Glauben, aber auch von ihren Zweifeln zu erzählen. Später in der Konfirmation bekräftigen die Jugendlichen selbst ihr Ja zum Glauben an Jesus Christus.
Braucht das Kind ein bestimmtes Alter zur Taufe?
Oft werden die Kinder im ersten Lebensjahr getauft. Aber auch eine spätere Taufe ist möglich, wenn das Kind schon bewusst wahrnimmt, was geschieht.
Wann und wo findet eine Taufe in der Regel statt?
In der Regel finden die Taufen an jedem 2. Sonntag im Monat im Gemeindegottesdienst statt. Die genauen Tauftermine für das laufende Jahr können Sie im Pfarrbüro erfragen.
Was ist eine Nottaufe?
Wenn ein Ungetaufter sehr krank ist und zu sterben droht, kann eine Nottaufe vorgenommen werden. Diese Taufe kann jeder getaufte Christ und jede getaufte Christin ausführen.
Was für Unterlagen brauchen wir für die Taufe unseres Kindes?
Bitte wenden Sie sich an Ihr Pfarrbüro, um dort Ihre Anmeldung zur Taufe abzugeben und einen Termin für das Taufvorgespräch und die Taufe selbst zu vereinbaren. Dort erfahren Sie alles Notwendige. Die Paten benötigen eine Patenbescheinigung des Pfarramts am Wohnort der Paten über die Berechtigung zur Patenschaft. Wenn Sie als Eltern ein Familienstammbuch haben, bringen Sie es bitte zum Taufgespräch mit. Auf jeden Fall bringen Sie bitte eine Kopie der Geburtsurkunde des Kindes mit.
Kann man sein Kind taufen lassen, wenn beide Eltern nicht in der Kirche sind?
Die Regelungen sind von Landeskirche zu Landeskirche unterschiedlich. In der Regel wird diese Entscheidung nach einem Gespräch des zuständigen Pfarrers / der zuständigen Pfarrerin mit den Eltern getroffen.
Kann ich mein Kind gegen den Willen des anderen Elternteils taufen lassen?
Gegen den Willen entweder des Vaters oder der Mutter ist die Taufe des Kindes nur möglich, wenn dieser Elternteil nicht das Sorgerecht inne hat. Ist die Ehe z.B. geschieden, liegt das Sorgerecht aber gemeinsam bei Vater und Mutter, setzt die Ausgestaltung der gemeinsamen elterlichen Sorge Einvernehmen voraus in Angelegenheiten, die für das Kind von erheblicher Bedeutung sind. Dazu gehört auch die Taufe. Können sich die Eltern nicht einigen, kann (schlimmstenfalls) das Familiengericht angerufen werden. Eltern können sich aber zuvor auch allein oder besser noch gemeinsam an eine Erziehungs- und Familienberatungstelle wenden. Oft hilft auch ein klärendes Gespräch mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin.
Muss ich mich erneut taufen lassen wenn ich die Konfession wechsle oder wieder eintrete?
Die Taufe ist im Verständnis aller christlichen Kirchen etwas Einmaliges und kann daher nicht wiederholt werden. Bei einem Wiedereintritt in die ev. Kirche oder bei einem Übertritt in die röm.-kath. Kirche wird nicht noch einmal getauft. Bei einem Übertritt in eine orthodoxe Kirche wird allerdings die Salbung nachgeholt. Beim Übertritt zu einer sog. orientalisch orthodoxen Kirche (Syrisch-Orthodox, Armenisch-Apostolisch, Koptisch-Orthodox, Äthiopisch-Orthodox) gibt es unterschiedliche Praktiken.
Worum geht es bei der Taufe Erwachsener?
Christ wird man durch die Taufe. Sie wurde von Jesus Christus selbst eingesetzt. Alltägliches Wasser wird durch die Verheißung Gottes dabei in der Taufhandlung zu einem göttlichen Segen. Aber Christ wird man nicht über Nacht. Dazu braucht es Zeit. Der Weg bis zur Taufe ist abhängig von der Lebenssituation der Taufbewerber. Es braucht Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen: über die eigene Geschichte und die persönliche Lebenserfahrung, über die Fragen nach dem Sinn des Lebens, über Gott und die Welt, über Gemeinschaft und Kirche. Es braucht Zeit, die Kirche näher kennen zu lernen, das heißt: Christen vor Ort, die evangelische Gemeinde in Ihrem Umfeld, die Gemeinschaft aller Christen in Ihrer Landeskirche, in der Evangelischen Kirche in Deutschland, in der Ökumene. Es braucht Zeit, zu verstehen und anzunehmen, was zum Glauben gehört. Es braucht Zeit, sich zu entscheiden: für den christlichen Glauben und für die gelebte Gemeinschaft in der Kirche – und für die Taufe.
Bedarf es einer besonderen Vorbereitung, wenn Jugendliche oder Erwachsene sich taufen lassen möchten?
In der Regel wird mehrere Gesprächen mit der Pfarrerin bzw. dem Pfarrer geben. Dabei geht es zum einen um die ganz persönliche Auseinandersetzung mit dem Glauben und die „Kernstücke“ der christlichen Glaubenstradition: Das Vaterunser, als Grundgebet der Christen, das Glaubensbekenntnis und die Zehn Gebote, Einblick in die Bibel und das evangelische Gesangbuch. Zum anderen werden bei den Gesprächen die Gestaltung des Taufgottesdienstes und dessen Ablauf besprochen. Für ungetaufte Jugendliche führt meist der Konfirmandenunterricht zur Taufe.
Benötigen Erwachsene oder Jugendliche auch Taufpaten?
Jugendliche und Erwachsene müssen aufgrund eigener Mündigkeit bei ihrer Taufe keine Paten haben. Trotzdem ist es natürlich hilfreich, Freunde fürs Leben und Begleiter in der Welt des Glaubens zu haben.
Kindertaufe oder Erwachsenentaufe?
Im Verlauf der Geschichte der Kirche hat sich die Bedeutung der Taufe erweitert. Heute ist in der Kirche beides möglich, die Taufe von Säuglingen und Kindern, in der Eltern und Paten und Gemeinde ihre Verantwortung vor Gott bekennen und um Gottes Segen bitten, aber auch der eigenverantwortliche Schritt von Jugendlichen bei der Konfirmation oder von Erwachsenen, die der Kirche beitreten wollen. Denn ganz gleich, wie alt der Täufling ist: In der Taufe wird das Geschenk der die Zugehörigkeit zu Jesus Christus und die Zuwendung Gottes zu dem Täufling sichtbar gemacht. Und darum ist die Taufe religionsmündiger Menschen und die Taufe von Säuglingen und Kindern nicht als Gegensatz zu begreifen. Beides ist möglich und wird in der evangelischen Kirche praktiziert.
Muss mein Kind konfirmiert werden oder reicht die Taufe?
Zur Kirchenmitgliedschaft reicht zwar die Taufe. Aber zusammen mit vielen Freunden in der Konfirmationsgruppe den christlichen Glauben verstehen zu lernen, ist bereichernd und wunderschön. Wer dann das Patenamt übernehmen will, muss aber in der Regel konfirmiert sein.
Kann mein Kind zum Konfirmandenunterricht gehen ohne getauft zu sein?
Ihr Kind kann am Konfirmandenunterricht teilnehmen. Die Konfirmation ist die Bestätigung der Taufe. Wenn das Kind nicht getauft ist, so wird das Kind in der Regel im Laufe der Konfirmandenzeit getauft; eine Bestätigung der Taufe, also die Konfirmation, wäre dann zwar nicht mehr notwendig, da das Kind ja schon selber Ja zu der Taufe gesagt hat, dennoch bildet die Konfirmation mit den Mitkonfirmanden den Abschluss der Konfirmandenzeit.
Wer sorgt für den Schmuck der Kirche?
Die Kirchen ist bei jedem Gottesdienst mit Blumen geschmückt. Wenn Sie besonderen Schmuck wünschen, sprechen Sie mit dem zuständigen Pfarrer oder der Pfarrerin. In den meisten Fällen ist dies möglich.
Dürfen wir während des Gottesdienstes fotografieren oder filmen?
Wir bitten darum, dass während des Gottesdienstes auf das Fotografieren verzichtet wird, um unnötige Unruhe zu vermeiden. Es besteht meist die Möglichkeit, nach dem Gottesdienst noch Bilder zu machen.
Wie soll der Täufling während der Taufe gekleidet sein?
So bequem und dabei so festlich wie möglich. In vielen Familien gibt es Taufkleider, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Das ist eine schöne Tradition, wird aber nicht verlangt.
Was kostet die Taufe?
Grundsätzlich ist die Taufe an sich kostenlos. Nur wenn Sie besonderen Blumenschmuck oder ausgefallene musikalische Einlagen wünschen, können Ihnen Kosten entstehen.
Wer kann Pate oder Patin werden?
Alle Menschen, die Mitglied der evangelischen Kirche, mindestens 14 Jahre alt und konfirmiert sind. Angehörige anderer christlicher Kirchen haben meist ebenfalls die Möglichkeit, das Patenamt in der evangelischen Kirche zu übernehmen. Wer nicht getauft ist, keiner christlichen Kirche angehört oder ausgetreten ist, kann nicht Taufpate werden. In diesem Fall ist nur eine Taufzeugenschaft möglich.
Kann ich jemanden vom Patenamt entbinden?
Im Gegensatz zur möglichen Entbindung vom Patenamt auf eigenen Wunsch ist eine Streichung gegen den Willen des Paten nicht möglich. Suchen Sie das Gespräch mit dem Paten, um den Konflikt gemeinsam zu klären. Sie können den Pfarrer oder die Pfarrerin zu einem klärenden Gespräch dazu hinzuziehen.
Wann endet das Patenamt?
In der evangelischen Kirche formal nach der Konfirmation. In der katholischen Kirche endet die Patenschaft nicht. In der Regel bleibt der Pate jedoch eine wichtige Bezugsperson für das Patenkind.
Gibt es eine ökumenische Taufe?
Nein. Da die Taufe zugleich die Aufnahme in eine konkrete Gemeinschaft ist, erfolgt sie immer innerhalb einer Konfession.
Wir möchten unser Kind taufen lassen. Können wir gleichzeitig kirchlich heiraten?
Das können Sie. Von vielen Pfarrerinnen und Pfarrern wird ein solcher Gottesdienst „Traufe“ (Taufe und Trauung in einem Gottesdienst) genannt. Es haben sich inzwischen eigene Formen entwickelt. Sprechen Sie mit Ihrer Pfarrerin oder Ihrem Pfarrer!
Ist eine Segnung statt einer Taufe möglich?
Manchmal wollen Eltern den Kindern die freie Entscheidung zur Taufe selbst überlassen. Das kleine Kind wird dann in einer gottesdienstlichen Handlung gesegnet. Bitte bedenken Sie dabei: Trotzdem ersetzt die Segnung nicht das Sakrament der Taufe und begründet nicht die Kirchenmitgliedschaft.
Was ist ein Sakrament?
In der evangelischen Kirche gibt es zwei Sakramente: Taufe und Abendmahl. Beide wurden von Jesus selbst eingesetzt. In einer menschlichen Handlung wird die göttliche Dimension unseres Lebens sichtbar. Alltägliches Wasser wird durch die Verheißung Gottes in der Taufhandlung zu einem göttlichen Segen.
Kann ich mein Kind in einen kirchlichen Kindergarten schicken, wenn es nicht getauft ist?
Unsere evangelischen Kindergärten nehmen selbstverständlich auch ungetaufte Kinder auf. Sie als Eltern müssen aber damit einverstanden sein, dass Ihr Kind christliche Glaubensinhalte kennenlernt.
Anregungen für einen Taufspruch hier.
Antworten auf wichtige Fragen zur Konfirmation
Wir sind nicht in der Kirche. Kann unser Kind konfirmiert werden?
Ja, die Konfirmation ist möglich.
Ist der Unterricht in einer anderen Pfarrgemeinde möglich?
Zunächst einmal sollten Sie davon ausgehen, dass Ihr Kind in der eigenen Gemeinde zum Konfirmandenunterricht geht. Dies bietet sich an, weil Freundinnen und Klassenkameraden dort sind, und so die Vertrautheit am größten ist. Wenn Sie aber gute Gründe dafür haben, Ihr Kind in eine anderen Gemeinde zu schicken, so fragen Sie bitte den dann zuständigen Pfarrer oder die Pfarrerin!
Muss mein Kind konfirmiert werden oder reicht die Taufe?
Zur Kirchenmitgliedschaft reicht zwar die Taufe. Aber zusammen mit vielen Freunden in der Konfirmationsgruppe den christlichen Glauben verstehen zu lernen, ist bereichernd und wunderschön. Wer dann das Patenamt übernehmen will, muss aber in der Regel konfirmiert sein.
Mein Kind ist nicht getauft. Kann es konfirmiert werden?
Ihr Kind kann am Konfirmandenunterricht teilnehmen. Die Konfirmation ist die Bestätigung der Taufe. Wenn das Kind nicht getauft ist, so wird das Kind in der Regel im Laufe der Konfirmandenzeit getauft; eine Bestätigung der Taufe, also die Konfirmation, wäre dann zwar nicht mehr notwendig, da das Kind ja schon selber Ja zu der Taufe gesagt hat, dennoch bildet die Konfirmation mit den Mitkonfirmanden den Abschluss der Konfirmandenzeit.
Welche Rechte erhält man durch die Konfirmation?
Mit der Konfirmation wird u. a. das Recht zugesprochen, Pate zu werden und als Erwachsener an kirchlichen Wahlen teilzunehmen (aktiv ab ab dem 14., passiv ab dem 18. Lebensjahr) oder in kirchliche Ehrenämter gewählt zu werden. Wenn jemand als Erwachsener getauft wird, so kommt der Taufunterricht dem Konfirmandenunterricht gleich.
Was soll mein Kind bei der Konfirmation anziehen?
Die Kleidung sollte den festlichen Charakter des Tages unterstreichen, aber die Jugendlichen sollten sich darin aber auch wohlfühlen. Besprechen sie die Frage am besten mit Ihrem Kind oder bei einem Elternabend mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin.
Dürfen wir während des Gottesdienstes fotografieren oder filmen?
Es wird erlaubt, allerdings wird darum gebeten, dass eine Person das Filmen oder Fotografieren übernimmt, um unnötige Unruhe zu vermeiden.
Endet das Patenamt mit der Konfirmation?
Offiziell enden die Aufgaben der Paten mit der Konfirmation, weil der oder die Jugendliche dann religionsmündig ist. Aber es ist schön, wenn die guten Kontakte zwischen Paten und Patenkind ein Leben lang bestehen bleiben!
Konfirmation als Erwachsener?
Für die Konfirmation gibt es keine Altersbegrenzung. Voraussetzung ist, dass Sie getauft sind. Zur Vorbereitung auf die Konfirmation, wo Sie im Gottesdienst zusammen mit der versammelten Gemeinde gemeinsam den christlichen Glauben öffentlich bekennen, ist eine kirchliche Unterweisung nötig. Wie diese im Einzelnen aussieht erfragen Sie bitte bei Ihrem Pfarrer oder Ihrer Pfarrerin.
Anregungen für einen Konfirmationsspruch hier.
Antworten auf wichtige Fragen zur Trauung
Dürfen wir während des Gottesdienstes fotografieren oder filmen?
Es wird erlaubt, allerdings wird darum gebeten, dass eine Person das Filmen oder Fotografieren übernimmt, um unnötige Unruhe zu vermeiden.
Ist es möglich, die Kirche besonders zu schmücken, und kostet das etwas?
Besonderer Blumenschmuck ist selbstverständlich möglich, auch wenn die Kirche für den Gottesdienst in der Regel schon geschmückt ist. Alles, was über den bereits vorhandenen Blumenschmuck hinaus geht, müssen Sie selbst bezahlen und auch selbst organisieren.
Was kostet die Trauung?
Für Kirchenmitglieder unserer eigenen Kirchengemeinde ist die Trauung kostenlos. Wir erheben für Nichtmitglieder eine Gebühr. Wenden Sie sich an unser Pfarrbüro um Einzelheiten zu erfragen.
Dürfen wir selbst bestimmen, wofür die Kollekte bei unserer Trauung verwendet wird?
Das ist möglich. Besprechen Sie die im Traugespräch mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin.
Wir wollen uns von einem Pfarrer oder einer Pfarrerin trauen lassen, die wir kennen, die aber nicht in dieser Gemeinde arbeiten. Ist das möglich?
Ja, das ist grundsätzlich möglich. Sprechen Sie Einzelheiten mit unserem Pfarrbüro ab.
Können wir Tag und Uhrzeit der kirchlichen Trauung wählen?
Sollten keine gemeindeeigenen Veranstaltungen stattfinden, können Sie in der Regelfrei wählen. Auf jeden Fall sollten Sie den Termin frühzeitig mit unserem Pfarrbüro und dem Pfarrer oder der Pfarrerin absprechen. In der Woche vor Ostern und an einigen Festtagen sind keine Trauungen möglich.
Wir sind beide nicht in der Kirche. Können wir uns kirchlich trauen lassen?
Nein, das ist nicht möglich. Wenn der Wunsch nach einer kirchlichen Trauung Grund ist, über den Eintritt oder Wiedereintritt in die evangelische Kirche nachzudenken, sprechen Sie mit Ihrem Pfarrer oder Ihrer Pfarrerin.
Nur einer von uns ist in der evangelischen Kirche. Können wir uns kirchlich trauen lassen?
Gehört einer der Ehepartner der evangelischen, der andere Ehepartner einer anderen christlichen Kirche an, kann an der evangelischen Trauung auch ein Geistlicher oder eine Geistliche der anderen Konfession beteiligt werden. Ist einer der beiden nicht in der Kirche, so gibt es Gestaltungsmöglichkeiten dieses Gottesdienstes, die berücksichtigen, dass einer der Partner nicht in der Kirche ist. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Pfarrer oder Ihrer Pfarrerin.
Kann man einen Gottesdienst anlässlich einer Jubelhochzeit feiern?
Ja, es gibt kirchliche Formen, um ein solches Fest zu feiern. Das kann eine schöne und würdige Möglichkeit sein, an Ihre kirchliche Trauung zu erinnern. Fragen Sie in Ihrem Pfarramt nach.
Gibt es eine ökumenische Trauung?
Eigentlich nicht. Aber wenn ein Partner evangelisch, und der andere katholisch ist, kann entweder ein evangelischer Gottesdienst mit Beteiligung eines katholischen Priesters oder ein katholischer Gottesdienst mit Beteiligung eines evangelischen Pfarrers bzw. einer Pfarrerin gefeiert werden. Umgangssprachlich wird dies “ökumenisch” genannt.
Gibt es ein kirchliches Ritual anlässlich einer Scheidung?
Eine wichtige Aufgabe von Pfarrern ist die Begleitung von Menschen in Krisensituationen. Welche Formen und Rituale für Sie sinnvoll und möglich sind sprechen Sie bitte bei ihrer Pfarrerin oder Ihrem Pfarrer an. Ein offizielles Scheidungsritual gibt es bisher in der evangelischen Kirche nicht, allerdings wird darüber derzeit an verschiedenen Stellen diskutiert.
Können wir uns als gleichgeschlechtliches Paar kirchlich trauen lassen?
Dies ist leider offiziell noch nicht möglich. Allerdings gibt es die Möglichkeit der Segnung oder gottesdienstlichen Begleitung gleichgeschlechtlicher Paare. Sprechen Sie Ihren Pfarrer oder Ihre Pfarrerin an!
Anregungen für Trausprüche oder Traulesungen hier
Antworten auf wichtige Fragen zur Beerdigung eines Angehörigen
Wer entscheidet, wie ein verstorbener Angehöriger bestattet wird?
Oft äußern Menschen Wünsche hinsichtlich ihrer Beerdigung. Diese Wünsche sollten nach Möglichkeit auch respektiert werden. Wenn die Bestattungsform im Testament erwähnt ist, müssen Sie sich als Angehörige daran halten. Wenn keine Wünsche geäußert wurden, entscheiden die nächsten Verwandten. Sprechen Sie mit der Pfarrerin, dem Pfarrer oder dem Bestatter hinsichtlich der Liedauswahl und der Möglichkeit besonderer Formen der Bestattung.
Kann jemand, der nicht in der Kirche war, kirchlich beerdigt werden?
Wer aus der Kirche austritt, erklärt damit, dass er auf eine kirchliche Trauerfeier verzichtet. Jedoch ist die Trauerfeier auch der Abschied der Angehörigen vom Verstorbenen und damit eine Form der Seelsorge für die Angehörigen. Sollte es den Angehörigen ein wichtiges Anliegen sein, dass der Verstorbene kirchlich bestattet wird, sollten Sie das Gespräch mit Ihrem Pfarrer oder Ihrer Pfarrerin suchen.
Gibt es eine ökumenische Bestattung?
Nein. Eine Bestattung erfolgt in der Regel in der eigenen Konfession. Ausnahmen müssen mit dem zuständigen Pfarramt abgesprochen werden.
Kann jemand, der Selbstmord begangen hat, kirchlich bestattet werden?
Ja, ein Selbstmord ist kein Hinderungsgrund mehr für eine kirchliche Bestattung.
Was ist eine Aussegnung?
Nach der alten Tradition wurde von dem Verstorbenen im Haus Abschied genommen. Fragen Sie Ihren Pfarrer oder Ihre Pfarrerin um Rat und äußern Sie Ihre Wünsche.
Kann ich auf einem Friedhof meiner Wahl bestattet werden?
Mit der Kirche gibt es dabei keine Probleme. Es liegt eher an den Ordnungen der örtlichen Friedhofsverwaltungen, ob sie eine Bestattung Auswärtiger zulässt.
Was kostet eine Beerdigung?
Neben den Kosten für Sarg, Grab und Kränze können noch Gebühren für die Nutzung der Friedhofskapelle / Kirche und die Inanspruchnahme des Organisten oder der Organistin hinzukommen. Diese Fragen sollten Sie mit Ihrem Bestatter besprechen. Gebühren für die Begleitung durch einen Pfarrer oder eine Pfarrerin fallen nicht an.
Muss bei einer Trauerfeier unbedingt gesungen werden?
Natürlich kann man auf Lieder bei der Trauerfeier verzichten. Aber bedenken Sie, der Gesang kann hilfreich sein und Ihnen in Ihrem Schmerz Trost spenden. Auch wenn Sie selbst nicht singen wollen oder können gibt es meist Menschen im Trauergottesdienst, die mitsingen. Eine Alternative ist, neben dem Gesang ein oder zwei Instrumentalstücke spielen zu lassen.
Gemeinschaft der Christen
Der Gottesdienst ist die Versammlung von Menschen, in der das Wort Gottes in Schriftlesung, Predigt und Abendmahl verkündigt wird und die Gemeinde in Gebeten, Liedern und Bekenntnissen antwortet.
Jeder Gottesdienst lädt dazu ein, in der Gemeinschaft der Christen zu feiern, dass Gott diese Welt geschaffen hat und sie nicht sich selbst überlässt. Er ist der Ort, an dem Menschen Geborgenheit finden, wo Freude und Dankbarkeit ebenso ihren Ort haben wie Klage und Verzweiflung. Der Gottesdienst bietet die Möglichkeit, Gefühlen Raum zu geben, sie einzuordnen. Biblische Lesungen, Lieder und Gebete besitzen eine deutende Kraft, die über den Gottesdienst hinauswirkt. In der Predigt wird nach der Botschaft Gottes für mich gefragt und dargelegt, dass für den Glauben vernünftige Gründe sprechen.
Dieses Ideal mag sich nicht in jedem Gottesdienst bieten. Nicht immer werden meine Fragen beantwortet, meine Ängste beseitigt. Es gibt langweilige Predigten und Gebete, in denen ich mich nicht wiederfinde, die in einer Sprache formuliert sind, die mir fremd (geworden) ist. Und ich treffe auf Menschen, bei denen man nicht spürt, dass ihr Glaube für ihr Handeln, für ihr Verhalten im Alltag, irgendwelche Konsequenzen hat. Und doch ist der Gottesdienst einer der wenigen Räume, wenn nicht der einzige, in dem ich höre, was ich mir selbst nicht sagen kann: dass ich ein von Gott gewollter und geliebter Mensch bin – einzigartig, unverwechselbar, wertvoll. Der Gottesdienst – Zeit für mich, Zeit, die Seele baumeln zu lassen.
Unsere Gottesdienste:
Hauptgottesdienst
10:00 Uhr Gottesdienst am Sonntag
An jedem 1. Sonntag im Monat in der Regel mit Abendmahl.
Evangelische Kirche, Sinsheimer Str. 17
Waldgottesdienst
Er findet bei schönem Wetter in Richtung Maisbach gegenüber dem Brunnenfeld statt.
Um 8:45 Uhr ab dem ersten Sonntag nach Pfingsten bis Ende August.
Abendmahl im Gottesdienst
Immer am ersten Sonntag im Monat feiern wir in unserer Kirchengemeinde Abendmahl im Gottesdienst.
Seit den Anfängen wird im Christentum das Abendmahl gefeiert. Es erinnert an Jesu letztes Mahl mit seinen Jüngern, bei dem Brot gegessen und Wein getrunken wurde.
Das Abendmahl wird in den Kirchen als Sakrament gefeiert und als Höhepunkt christlichen Lebens bezeichnet, als die zentrale Feier schlechthin, in der Hoffnung und Freude sowie die Gemeinschaft der Menschen mit Gott und der Menschen untereinander zum Ausdruck kommen. Für viele Christen ist das Abendmahl zu einem Bestandteil ihrer Frömmigkeit geworden, weil sie darin auch Vergebung der Sünden und den Zuspruch Gottes erfahren.
Das Abendmahlsverständnis der evangelischen Kirche hat sich in der Auseinandersetzung Martin Luthers mit seiner katholischen Kirche entwickelt. Gott handelt am Menschen und nicht der Mensch vor Gott. Was im Abendmahl geschieht, spricht den Menschen mit all seinen Sinnen an, doch lässt sich nicht alles mit letzter Genauigkeit erklären. Strittig war und ist die Frage, wie es denn zu verstehen ist, dass Jesus in seinen Stiftungsworten Leib und Blut mit Brot und Wein gleichsetzt. In der Alten Kirche hatten die Menschen damit keine Verständnisprobleme, denn im antiken Denken wurde nicht zwischen Symbol und Wirklichkeit unterschieden. Zudem kennt das Aramäische, die Sprache Jesu, keine Hilfszeitworte. Wie sollte man also „das mein Leib“ übersetzen? Entweder: Das ist mein Leib. Oder: Das bedeutet mein Leib. Nach katholischer Lehre werden Brot und Wein in Leib und Blut Christi verwandelt (Transsubstantiation, lat.: Wesensverwandlung).
Nach lutherischer Auffassung ist Christus in Brot und Wein körperlich zugegen (Realpräsenz), während nach reformiertem Verständnis das Abendmahl lediglich als Zeichen (Symbol) der Gegenwart Gottes zu sehen ist Wenn es heißt, dass Gott den Menschen im Abendmahl durch Brot und Wein in Leib und Blut Jesu Christi begegnet, dann meint dies:
- Gott kommt ihnen näher als diese sich selbst nahe zu sein vermögen.
- Gemeinschaft mit Gott ist nicht nur eine Denkerfahrung, sondern bezieht sich auf Leib und Seele.
- Mit dem Abendmahl bekommen Menschen neue Kraft für ihr Leben.
Trotz vieler Übereinstimmungen in Lehre und Praxis des Abendmahls feiern die Kirchen es nicht gemeinsam.
Zur Praxis der evangelischen Kirchen, alle Getauften einzuladen, gibt es in der römisch-katholischen Kirche sowie in den orthodoxen Kirchen keine Entsprechung.
Antworten auf Ihre Fragen zum Wiedereintritt
An wen muss ich mich wenden, wenn ich wieder in die Kirche eintreten will?
Wenden Sie sich an unser Pfarrbüro. Der Pfarrer oder die Pfarrerin Ihrer Gemeinde vereinbart ebenfalls gerne ein Gespräch mit Ihnen.
Werde ich noch einmal getauft?
Die Taufe ist einmalig. Darum werden Sie bei einem Wiedereintritt nicht noch einmal getauft, auch dann nicht, wenn Sie früher einer anderen anerkannten christlichen Gemeinschaft angehört haben.
Und wenn ich vorher keiner christlichen Gemeinschaft angehört habe?
Dann werden Sie durch die Taufe in die evangelische Kirche aufgenommen. Dem Gottesdienst geht in der Regel ein Taufunterricht oder ein paar Taufgespräche voraus. Sie können so den christlichen Glauben näher kennen lernen. Sprechen Sie unser Pfarrbüro an. Dann wird sich der zuständige Pfarrer oder die zuständige Pfarrerin mit Ihnen in Verbindung setzen.
Muss ich mich prüfen lassen, wenn ich wieder in die Kirche eintrete?
Vorgesehen ist in der Regel lediglich ein Gespräch mit einem Pfarrer oder einer Pfarrerin. Sie sollten sich allerdings selbst prüfen, wie ernst es Ihnen mit der Kirche ist. Sie setzen Ihre Unterschrift nicht unter ein Zeitschriftenabonnement, sondern treffen eine wichtige Entscheidung.
Werde ich der Gemeinde vorgestellt?
Nicht ausdrücklich. Wenn Sie es gerne möchten, kann in einem Gottesdienst Ihr Eintritt bekannt gemacht werden. In der Regel werden Sie von einem oder mehreren Kirchengemeinderäten persönlich begrüßt.
Was habe ich von der Mitgliedschaft in der Kirche?
Die Kirche ist eine große Gemeinschaft. In ihr tauschen sich die Menschen über ihren Glauben aus und bekommen dadurch neue Anregungen für die großen Fragen nach Ursprung, Sinn und Ziel des Lebens. Darüber hinaus erwerben Sie mit der Kirchenmitgliedschaft verschiedene Rechte, z. B. das Recht, ein Patenamt zu übernehmen, kirchliche Dienste in Anspruch zu nehmen (z. B. die kirchliche Trauung, das kirchliche Begräbnis) und an vielen Angeboten Ihrer Kirchengemeinde teilzunehmen. Sie haben zudem das Recht, an den alle sechs Jahre stattfindenden Wahlen zum Leitungsgremium teilzunehmen, selbst zu wählen oder sich in ein kirchliches Amt wählen zu lassen. Sie sind mit ihrer Mitgliedschaft in der Kirche Teil einer großen Solidargemeinschaft, die Kindergärten, Pflegeeinrichtungen und auch Kulturelles unterstützt und fördert.
Welche Unterlagen werden benötigt?
Sofern Sie dem Pfarrer oder der Pfarrerin nicht persönlich bekannt sind, sollten Sie Ihren Personalausweis dabei haben. Außerdem werden bei einem Wiedereintritt die Daten über den Kirchenaustritt (Austrittsbescheinigung) und möglichst auch die Taufurkunde benötigt.
Was kostet mich der Eintritt?
Der Eintritt in die evangelische Kirche ist, im Unterschied zum Austritt bei den staatlichen Stellen, kostenlos.
Was kostet mich die Mitgliedschaft?
Es gibt viele Kirchenmitglieder, die gar keine Kirchensteuer zahlen (z.B. Jugendliche, Studierende, Arbeitslose, Rentner). In der Regel müssen 9 Prozent der Lohn- oder Einkommenssteuer bezahlt werden. Die Kirchensteuer kann als Sonderausgabe von der Einkommenssteuer abgesetzt werden. So verringert sich Ihre Steuerschuld. Die Kirche ist dankbar, dass ihre Mitglieder die kirchliche Arbeit mit Spenden und Kollekten und vor allem mit der Kirchensteuer unterstützen. Falls Sie eine Lohnsteuerkarte haben: Bitte lassen Sie Ihre Kirchenzugehörigkeit nach Ihrem Wiedereintritt eintragen.
Was hat der Staat mit der Kirchensteuer zu tun?
Der Staat zieht die Kirchensteuer mit der Lohnsteuer ein. Für diese Dienstleistung zahlt die Kirche an den Staat eine Gebühr. Ein eigenes kirchliches System wäre erheblich teurer.