Das Kirchenjahr beginnt, anders als das Kalenderjahr …
Das Kirchenjahr teilt das Jahr nach den christlichen Festen ein. Es beginnt am 1. Advent (dem 4. Sonntag vor dem 25. Dezember) und endet am Totensonntag. Man unterscheidet den Weihnachtsfestkreis, den Osterfestkreis und die Trinitatiszeit. Die Feste in der ersten Hälfte des Kirchenjahres hängen alle mit dem Leben von Jesus zusammen. In der zweiten Hälfte begehen wir Feste, die im Laufe der Geschichte entstanden sind. Es sind Bitt- und Dankfeste und Feste, an denen man über sein Leben und den Tod nachdenken soll.
Das Kirchenjahr und sei Jahreskalender ...
Das Kirchenjahr teilt das Jahr nach den christlichen Festen ein. Es beginnt am 1. Advent (dem 4. Sonntag vor dem 25. Dezember) und endet am Totensonntag.
Advent
In der Adventszeit bereiten wir uns auf die Geburt Jesu vor.
Weihnachten
Wir feiern die Geburt Jesu. Gott selbst ist in die Welt gekommen. Darüber freuen wir uns und beschenken uns selbst gegenseitig.
Epiphanias
Am 6 Januar feiert die orthodoxe Kirche das Weihnachtsfest. In der katholischen Kirche gibt es den Brauch des Dreikönigssingens. Gruppen von Kindern oder Jugendlichen gehen von Haus zu Haus, singen dort einige Lieder und erbitten eine Spende für ein kirchliches Hilfsprojekt.
Passionszeitent
Die Passionszeit erinnert an den Weg Jesu nach Jerusalem und an seine Leidensgeschichte. Viele Menschen fassten in dieser Zeit. Unter dem Motto „7 Wochen ohne“ verzichten sie auf etwas, das ihnen sehr wichtig ist und zur Sucht zu werden droht (z.B. Handy, Fernsehen, Süßigkeiten, Alkohol, Computer ….). Die Passionszeit beginnt am Aschermittwoch.
Palmsonntag
Die Woche vor Ostern nennt man Karwoche“. „Kara“ ist ein altes Wort für „Klage/Trauer“. Die Karwoche beginnt mit dem Palsonntag. Wir denken daran, wie Jesus an diesem Tag auf dem Esel in Jerusalem eingezogen ist. Viele Menschen standen am Straßenrand und streuten Palmzweige aus oder winkten ihm damit zu.
Gründonnerstag
Am Gründonnerstag erinnern wir uns an das erste Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Am Abend bevor er verhaftet wurde, feierte Jesus mit seinen Jüngern das Passamahl (das jüdische Fest zu Erinnerung an den Auszug aus Ägypten). Er segnete Brot und Wein, wie es Brauch war, gab ihm aber eine neue Bedeutung.
Karfreitag
An diesem Tag denken wir an Jesu Leiden, an seine Verurteilung, seine Kreuzigung und seinen Tod. Es ist ein Tag des Fastens und der Stille.
Ostern
Jesus ist auferstanden. Gott hat die Macht des Todes gebrochen. Leiden und Tod sind zwar nicht abgeschafft, machen das Leben aber nicht wert- oder sinnlos. Die Hoffnung auf die eigene Auferstehung macht es leichter, den Tod als Teil des Lebens anzunehmen.
Himmelfahrt
Am 40. Tag nach Ostern erinnern wir uns an die Himmelfahrt Jesu. Wir denken daran, dass Jesus jetzt nicht mehr sichtbar bei uns, sondern bei Gott ist.
Pfingsten
An Pfingsten feiern wir, dass Gott uns den Heiligen Geist geschenkt hat. Das Wort „Pfingsten“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „fünfzig“. Wir feiern dieses Fest am 50. Tag nach Ostern. Durch den heiligen Geist reden die Menschen von ihrem Glauben und tragen so zur Entstehung der Kirche bei.
Trinitatis
Am Sonntag nach Pfingsten erinnert uns das Dreieinigkeitsfest daran, das wir an einen einzigen Gott glauben, der gleichzeitig Vater, Sohn und Heiliger Geist ist.
Erntedankfest
Am 1. Sonntag im Oktober wird zum Abschluss der Ernte ein Dankgottesdienst gehalten. In vielen Gemeinden werden Altar und Kirche festlich mit den Erntegaben geschmückt.
Reformationstag
Am 31. Oktober feiern wir evangelischen Christen das Reformationsfest zur Erinnerung an den Beginn unserer Kirche. An diesem Tag im Jahre 1517 schlug Martin Luther seine Gedanken über Gott und die Kirche in „95 Thesen“ an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg.
Buß- und Bettag
Am vorletzten Mittwoch im November versammeln sich die evangelischen Christen zu einem Buß- und Bettag-Gottesdienst. In Liedern und Gebeten bitten wir Gott um Versöhnung und einen Neuanfang für die Dinge, die wir in unserem Leben falsch gemacht haben und die uns von Gott trennen.
Ewigkeitssonntag
Viele Menschen denken an diesem Tag an ihre verstorbenen Angehörigen und besuchen den Friedhof. Die Gräber werden geschmückt und oft auch eine Kerze angezündet. Ewigkeitssonntag bedeutet, dass wir glauben, dass mit dem Tod nicht alles zu Ende ist. Wir hoffen, dass wir nach dem Tod bei Gott sind. Deshalb ist dieser Sonntag eigentlich kein Trauertag sondern ein Hoffnungstag.
Das Kirchenjahr, seine Fest und Farben ...
Den Zeiten und Festen im Kirchenjahr sind besondere Farben zugeordnet.
In der Kirche erkennt man die jeweils geltende Farbe an den Paramenten (Behänge an Altar und Kanzel).
Weiß ist die Christusfarbe, die alle Farben in sich vereint. Es ist die Farbe des Lichts, der Reinheit und Freude über Jesus. Deshalb werden weiße Paramente z.B. von Weihnachten bis Epiphanias, am Gründonnerstag, in der Osterzeit, an Himmelfahrt, an Trinitatis oder am Ewigkeitssonntag verwendet.
Grün ist die Farbe der sprossenden Vegetation, der Schöpfung und steht somit für das Wachstum der Kirche. Grün gehört in die Zeit nach Epiphanias und nach Trinitatis.
Rot ist die Farbe des Feuers und des Blutes. Sie wird z.B. an Pfingsten verwendet und erinnert an die Kraft des Heiligen Geistes und die Gründung der Kirche.
Violett sind die Paramente in der Zeit der Stille und Besinnung, d.h. in der Advents- und Passionszeit sowie am Buß- und Bettag.
Die Farbe Schwarz bedeutet Trauer. Sie gehört zu Karfreitag, Karsamstag und zu den Trauergottesdiensten.